August 2020: eine Kontroverse über den Stellenwert des Virtualisierungsschubs

Untenstehende Stellungnahme hat im August dieses Jahres zu einer Kontroverse geführt, die wir an dieser Stelle dokumentieren. 

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Angesichts der aktuellen sogenannten "Corona-Krise" liegt die Versuchung, das Seminar online / virtuell weiterzuführen, zwar in der Luft; letztlich sind wir aber der Meinung, dass der dadurch verstärkte Virtualisierungs-Schub nicht als selbstverständlich betrachtet werden sollte, sondern selbst als ein Aspekt von Kapitalismuskritik aufgefasst werden kann. Im Sinne der Psychoanalyse ist die Übertragung (in einem Seminar- wie in einem Praxisraum) immer schon eine räumliche Sache, die den Körper angeht (z.B.: die Stimme als sinnlich nicht-entmaterialisierte), - was keineswegs durch ein digitales Medium zu „ersetzen“ ist. Anders gesagt:  wir sind nicht prinzipiell gegen eine solche Notlösung, sondern sie sollte dann von Fall zu Fall begründet werden: aber wir denken, dass einer solchen, derzeit vielerorts ausufernden, Praxis nicht Vorschub geleistet werden sollte. Eine solche Haltung fordert dann natürlich eine Antwort auf die Frage, wie eine Weiterarbeit an unserem gemeinsamen Thema in der Zwischenzeit zumindest rudimentär möglich gemacht werden kann. Denn schließlich ist auch und gerade die derzeitige Situation Gegenstand unserer Untersuchung in dem Seminar. Somit ist Covid-19 der Anlass, der Webpräsenz des Seminars "Psychoanalyse und Kapitalismus" diese Rubrik „Aktuelles“ hinzuzufügen.

Die anonyme Stimme, welche hier SARS-CoV-2 geliehen wird, lässt nicht nur sehr gut das Unheimliche an der derzeitigen Situation spüren, sondern deckt zugleich die Zusammenhänge auf, welche den Ausbruch der Pandemie begünstigt haben. Hier als pdf

Eine Beschreibung der Wuhan-Provinz in China im Kontext des Ausbruchs Epidemie. Hier als link

Konfrontiert uns Covid-19 mit einer vierten narzisstischen Kränkung der Menschheit? Hier als pdf